Java Mac

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Grundlagen

Java ist eine sehr populäre Programmiersprache. Doch schon hier beginnt das Problem: Java ist nämlich noch etwas anderes. Die Basis von Java ist eine sog. Laufzeitumgebung, d. h. ein Programm mit einer Sammlung von Funktionen, mit dessen Hilfe man ein beliebiges Java-Programm ausführen kann. Eine Java-Laufzeitumgebung ohne ein Java-Programm ist sinnlos und mit einem Java-Programm ohne Laufzeitumgebung kann man nichts anfangen. Die Programmiersprache Java ist nun dazu da, ein Java-Programm zu schreiben, das in einer Java-Laufzeitumgebung genutzt werden kann. Alles klar?

Warum so kompliziert? Der Hersteller von Java konzentriert sich darauf, die Laufzeitumgebung bereitzustellen. Das macht er für Windows, Linux, diverse Unix-Versionen und eben auch für den Apple Mac. Der Clou bei der Geschichte: ein Java-Programm kann grundsätzlich auf jedem System gestartet werden, auf dem eine solche Laufzeitumgebung installiert ist. Wer also ein Java-Programm entwickelt, muss sich nicht um das Zielsystem kümmern. Ein Programm, das mit Java unter Linux entwickelt wurde, läuft auch auf einem Apple Mac oder unter Windows.

Die Java-Laufzeitumgebung nennt sich offiziell Java-Runtime-Enviroment (= JRE) oder Java Virtual Machine (= JVM). Wenn ein JRE bzw. eine JVM auf Ihrem Rechner installiert ist, dann können Sie Java-Programme ausführen.

Wenn Sie nun ein Java-Programm selbst schreiben möchten, dann benötigen Sie zusätzlich ein Java-Entwickler-Paket (= Java Development Kit, JDK). Das gibt es von Oracle z.B. in einer Standard-Edition (SE), Mobile Edition (ME) und einer Enterprise Edition (EE). Dabei können Sie jederzeit eine Standard-Edition erweitern und ergänzen. Es gibt auch noch andere Programmiersprachen anderer Hersteller, die für das JRE bzw. die JVM Bytecode erzeugen, so z.B. Scala, Groovy oder Clojure.

Mit einem JRE und einem JDK ist schon fast alles komplett. Damit Sie nun mit der Programmierung loslegen können, brauchen Sie noch einen Editor, mit dem Sie ein Java-Programm schreiben. Neben einfachen Editoren können Sie auch komplette Integrierte Entwicklungsumgebungen (Integrated Development Enviroment, IDE) bekommen und installieren. Doch eines nach dem anderen.

Noch ein Hinweis zu den Bezeichnungen: Häufig wird von Java 6 bzw. Java 7 geschrieben. Damit sind jedoch keine Versionen 6.0 oder 7.0 gemeint, sondern Java 1.6 bzw. 1.7.

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Java auf dem Mac

Es war einmal alles ganz einfach: Java wurde bis Mac OS X 10.6. von Apple gepflegt und ausgeliefert. Über die Systemaktualisierungen wurde auch das Java auf Ihrem Rechner automatisch aktualisiert. Der Nachteil: Da die Entwicklungszyklen von Mac OS X und Java auseinanderfallen, konnte nicht jedes Java auf jeder Mac OS X – Version installiert werden. Apple hatte nämlich das Java speziell für den Mac angepasst und erweitert und pflegte die Versionen für seine Betriebssysteme selbst.

Seit Oktober 2010 gilt Java auf dem Mac als „hinfällig“, d.h. Apple pflegt die Java-Installationen nicht mehr und seit Mac OS X 10.7 wird auch kein Java mehr ausgeliefert. Die Java-Version 1.6.x kann noch direkt von Apple bezogen werden. Leider wird es jetzt etwas komplizierter. Denn Oracle vertreibt Java einmal als sog. Internet-Plugin und stellt damit eine JRE bzw. JVM zur Verfügung. Daneben und unabhängig davon wird das JDK angeboten, das für die Programmierung in Java erforderlich ist. Das Internet-Plugin erhalten Sie hier und das JDK hier. Danach aktualisieren Sie das Internet-Plugin über ein Tool in den Systemeinstellungen, das JDK dagegen „zu Fuß“ über die angegebene Webseite von Oracle. Offensichtlich werden die JRE bzw. JVM unabhängig voneinander gepflegt: wenn Sie das Plug-In aktualisieren, haben Sie das JDK (das ja auch eine JRE enthält) noch nicht aktualisiert und umgekehrt.

Wenn Sie die auf Ihrem System installierte Version des JRE bzw. der JVM aus dem JDK erfahren möchten, starten Sie über Programme → Dienstprogramme das Terminal und geben Sie java -version ein. Informationen zum Plug-In erhalten Sie über die Systemeinstellungen.

Wie es mit Java auf dem Mac weitergeht ist völlig offen. Im Netz breiten sich andere Techniken aus und verdrängen Java mehr und mehr. Auf der anderen Seite ist Java eine Plattform für viele professionelle Anwendungen im Client-/Server-Betrieb, die plattformunabhängig programmiert wurden. Alles bleibt offen.

Konsequent hat Apple alle ausführlichen Java-Informationen aus dem Netz genommen.

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Editor, Entwicklungsumgebung & Co

Sie wissen nun, dass Sie ein JRE und ein JDK auf Ihrem Mac haben. Wie geht es weiter? Wie bereits erwähnt, gibt es sehr verschiedene Werkzeuge, mit denen Sie in und für Java programmieren können.

Prinzipiell ist TextEdit ausreichend. Doch damit werden Sie keine Freude haben. Ausserdem gibt es ja noch die großen integrierten Entwicklungsumgebungen:

Auch bei den Entwicklungsumgebungen gibt es Veränderungen. Das Xcode von Apple unterstützt nun nicht mehr die Entwicklung von Java-Programmen. Es mag eine Hintertür geben – doch es ist von Apple nicht mehr vorgesehen, mit Xcode Java-Programme zu entwickeln. Schade.

Ein weiteres, sehr mächtiges Werkzeug ist Eclipse. Das Projekt ging aus der IBM VisualAge-Familie hervor und bietet erstklassige und professionelle Unterstützung für die Programmentwicklung. So richtig „ausspielen“ kann man diese Vorteile in großen Teams und bei verteilten Projekten. Eclipse ist kostenlos und es gibt im Netz und in der Buchhandlung umfangreiche Literatur. Selbstverständlich gibt es Eclipse für fast alle gängigen Betriebssysteme.

Direkt vom Hersteller von Java gibt es die Entwicklungsumgebung NetBeans. Der Leistungsumfang ist in etwa mit Eclipse zu vergleichen – mir persönlich ist die Einarbeitung leichter gefallen. Ausserdem hat das Werkzeug zur Gestaltung von grafischen Benutzeroberflächen für das eigene Java-Programm (GUI-Editor) mit NetBeans auf Anhieb funktioniert. Das mag an mir liegen – doch aus den Foren weiß ich, dass es anderen ähnlich erging. Kleiner technischer Hinweis: Oracle bietet ein (kostenloses) Bundle aus Java JDK und Netbeans an. Dieses Bundle ist nur in englischer Sprache zu erhalten. Wenn Sie Netbeans mit deutschen Menüs verwenden wollen, installieren Sie beide Komponenten getrennt.

Dann wäre da noch der JBuilder von Borland. JBuilder ist ein sehr mächtiges Werkzeug, das auf dem Eclipse-Framwork aufsetzt. Die Version für den Mac setzt Mac OS X 10.5 voraus und kostet nur EUR 1.499…

Speziell für Lernzwecke an einer Universität ist BlueJ entwickelt worden. Auch in Deutschland wird das System z. B. an Schulen im Informatikunterricht eingesetzt.

Diese IDE’s erfordern eine eigene Einarbeitung und den Aufwand dafür würde ich nicht unterschätzen! Wenn Sie schnell beginnen wollen, dann empfehle ich Ihnen einen einfachen Editor, der Sie bei der Eingabe von Java-Code unterstützt. Nun gibt es Editoren wie Sand am Meer und die richtige Auswahl gleicht einer Glaubensfrage. Ich habe gute Erfahrungen mit jEdit gemacht. Wenn Sie nicht gerade einen sehr alten Rechner besitzen, ist das ein flottes Programm. Die Programmierung läuft dann nach folgendem Schema: Sie schreiben mit jEdit das Java-Programm und speichern es mit der Dateiendung java. Dann starten Sie das Terminal (Programme → Dienstprogramme) und wechseln mit cd Verzeichnisname in den Ordner, in den Sie das Programm gespeichert haben. Dann geben Sie im Terminal javac dateiname (Dateiname mit der Endung java) ein und das Programm wird übersetzt. Wenn keine Fehler aufgetreten sind, können Sie das Programm mit java dateiname (Dateiname ohne jede Endung) starten. Klingt doch ganz einfach – oder? Mit der Kombination jEdit und dem Terminal können Sie die einfachen Beispiele aus den diversen Büchern und Tutorials bequem nachvollziehen. Wenn es Ihnen dann Spaß bereitet, können Sie jederzeit auf eine der oben genannten IDE’s wechseln.

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Literatur, Informationen

Apple stellt umfangreiche Informationen für Java auf dem Mac im Internet zur Verfügung. Von Oracle, dem Hersteller von Java, gibt es ein recht gutes Tutorial auf englisch. Jedoch sollte man dazu auf dem Mac die IDE NetBeans installiert haben oder sich mit der Kommandozeile (= Terminal) ein wenig auskennen. Von den vielen online-Informationen sei auf Handbuch der Java-Programmierung von Guido Kröger sowie Java ist auch eine Insel von Christian Ullenboom und die Erweiterung vom selben Autor Java 7 – mehr als eine Insel, mit weiterführenden Themen, hingewiesen.

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